VSA-Schiedsrichterlehrgang für Spitzenschiedsrichter der Bezirke

von Stephan Timm

Am Wochenende des 18./19. Mai fand der VSA-Lehrgang für die Spitzenschiedsrichter der Bezirke statt. Insgesamt 20 Teilnehmer, darunter zwei Nachwuchsschiedsrichter aus befreundeten Landesverbänden (Niedersachsen und Schleswig-Holstein), begaben sich am Sonnabend, den 18. Mai gegen 10 Uhr zunächst zum Sportplatz des Rahlstedter SC. Dort stand als erstes die körperliche Leistungsprüfung auf dem Lehrgangsprogramm. Unser BSA entsandte zu diesem Lehrgang Patrick Grunau vom Niendorfer TSV, Torbjörn Niedorf von Eintracht Norderstedt, Tom Suhrke von Ilinden 1903 und Miles Tardieu, ebenfalls vom Niendorfer TSV.

Nach kurzer Begrüßung und individueller Erwärmung wurden die Lehrgangsteilnehmer für den bevorstehenden Sprinttest in zwei Gruppen eingeteilt, um die Wartezeiten zwischen den Sprints zu minimieren. Für Teilnehmer beider Gruppen galt es die sechs Sprints à 40 Meter in maximal 6,2 Sekunden zu absolvieren. Anschließend wurde der Intervall-Ausdauertest durchgeführt. Pro Runde sollten abwechselnd je viermal 75 Meter in 15 Sekunden gelaufen sowie 25 Meter in 18 Sekunden gegangen werden und dies zehn Runden lang. Zur freudigen Überraschung der Lehrgangsleitung haben alle, die an der körperlichen Leistungsprüfung teilnehmen konnten, diese auch bestanden.

Nach dem Duschen begab sich die Gruppe anschließend in die Sportschule des HFV nach Jenfeld. Dort wurde kurz das bevorstehende Programm für den Samstag und Sonntag noch einmal präsentiert und die obligatorische Vorstellungsrunde gemeistert. Die Lehrgangsleitung stellte sich natürlich auch vor. Neben dem VSA-Vorsitzenden Christian Soltow waren auch Frank Behrmann, Sven Ehlert und Martin Pfefferkorn mit von der Partie.

Danach wurde dann die allseits gefürchtete Regelprüfung abgenommen. Diese bestand aus insgesamt 15 Fragen, 30 Punkte konnten dabei maximal vergeben werden. 25 Punkte mussten am Ende mindestens erreicht werden, um den Test zu bestehen. Wer 20 Punkte erreichte, der hatte sich zumindest für die Wiederholungsprüfung, die Mitte Juni stattfinden wird, qualifiziert. Die Regelfragen waren anspruchsvoll, aber insgesamt machbar. Beim anschließenden Mittagessen wurde an den verschiedenen Tischen ausgiebig diskutiert und auch das eine oder andere Handy gezückt, um direkt den Lehrwart aus dem BSA zu kontaktieren oder aber, um im Internet nach der richtigen Lösung zu suchen.

Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen und den darauffolgenden Zimmerbezug, sah die Tagesordnung als nächsten Punkt die Gruppenarbeiten vor. Dazu wurden wieder zwei Gruppen gebildet.

Eine Gruppe begab sich mit Martin Pfefferkorn und Christian Soltow auf den Platz, um insbesondere Fragen des Stellungsspiels möglichst praxisnah thematisieren zu können. Dabei wurden immer wieder die Pros & Kontras verschiedener Positionen im Stellungsspiel herausgearbeitet und mit persönlichen Anekdoten und Tipps der beiden Mitglieder des VSA lebhaft angereichert.

Die andere Gruppe verblieb mit Frank Behrmann und Sven Ehlert im Gebäudeinneren, wurde in drei Untergruppen eingeteilt und sah sich mit Themen rund um das (erfolgreiche) Spielmanagement konfrontiert. In diesem Zusammenhang sollten die Mitglieder jeder Kleingruppe in Bezug auf die Themenfelder Zweikampfbeurteilung, persönliche Strafen und proaktives Verhalten, die aus ihrer Sicht wichtigen Punkte herausarbeiten und vorstellen. Auch hier wurden gute Hinweise durch das Duo Behrmann und Ehlert gegeben, die von den Lehrgangsteilnehmern ebenfalls mit viel Interesse aufgenommen wurden. Die Gruppen wechselten anschließend selbstverständlich, sodass jeder Teilnehmer einmal auf dem Platz und einmal an der Folie gefordert wurde.

Nach der sich anschließenden Kaffeepause, bei der es zum Bedauern einzelner Teilnehmer an Kuchen mangelte, stellte Christian Soltow als Vorsitzender die Struktur des VSA vor. So konnten die Teilnehmer einen Überblick über Köpfe und Funktionen desselbigen bekommen. Als Aktiver bereicherte danach Alexander Teuscher als langjähriger Oberliga-Schiedsrichter die Runde und präsentierte die Erwartungen des VSA aus Sicht eines Aktiven. Zur Freude der Lehrgangsteilnehmer, gestaltete er seinen Vortrag interaktiv. Um mitzumachen, benötigte jeder sein Handy und der eine oder andere nutzte dies natürlich auch dazu, um mal einen Blick auf die Zwischenstände in der Bundesliga zu werfen, denn schließlich ging es ja noch um die Meisterschaft und die Europapokalplätze.

Als letzter offizieller Punkt wartete nun die Besprechung der Regelarbeit und die Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse auf die Teilnehmer. Dabei erhielt jeder Teilnehmer seine Prüfungsergebnisse im Rahmen einer kurzen Besprechung mit Martin Pfefferkorn. Der Großteil aller Teilnehmer hat die Regelprüfung bestanden, darunter auch unsere vier Schiedsrichter vom BSA Alster.

Im Allgemeinen machte sich danach in der Gruppe ein Gefühl der Erleichterung breit und man ging nun zum gemütlicheren Teil des Lehrgangs über. Während des Abendessens wurde gemeinsam die Sportschau verfolgt und natürlich auch hierbei über die eine oder andere Entscheidung der SR-Kollegen/in aus der Bundesliga gefachsimpelt. In gemütlicher Runde wurden fortan getrunken (eventuell auch mal ein Bier) und sich rege ausgetauscht, auch bezirksübergreifend und die Lehrgangsleitung sowieso immer mittendrin, statt nur dabei. Dies trug zu einer angenehmen und ungezwungenen Atmosphäre bei und der lange Tag konnte so entspannt seinen Ausklang finden.

Am Sonntagmorgen wurde um 07:45 Uhr von Sportsfreund Pfefferkorn zum Frühsport gebeten. Ein Lauf zum Ostender Teich und zurück wurde absolviert. Zumindest waren dann alle nach den knapp 5,5 km wach und hatten sich das Frühstück redlich verdient. Nachdem die Zimmer geräumt waren, fand man sich im Lehrgangsraum ein und dann berichteten die Vertreter aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein von den Strukturen des Schiedsrichterwesens in ihren Landesverbänden, insbesondere auch mit Blick auf die dortige Talentförderung.

Anschließend wurde die Gruppe wieder aufgeteilt und im Wechsel wurden zwei unterschiedliche Konformitätstests durchgeführt. In dem einem Test ging es um die Bewertung von Foulspielen. Dabei sollte sowohl die Spielstrafe festgelegt als auch insbesondere die Frage nach der (richtigen) persönlichen Strafe geklärt werden. Im anderen Test mussten Abseitssituationen bewertet werden. Es ging darum zu entscheiden, ob eine strafbare oder eine nicht strafbare Abseitsposition vorlag. Die richtigen Entscheidungen wurden im Anschluss in der jeweiligen Gruppe ausführlich besprochen und teilweise auch recht kontrovers diskutiert.

Der Lehrgang wurde nach den Konformitätstests mit einer Feedbackrunde beschlossen. Die Rückmeldungen der Teilnehmer und auch der Lehrgangsleitung fielen dabei durchweg positiv aus und so konnte man sich zufrieden und pünktlich um 12:00 Uhr voneinander verabschieden.

Dieser Artikel wurde gemeinsam von den Lehrgangsteilnehmern des BSA Alster verfasst.

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