VSA-Lehrgang "Erste Schritte im Ligabereich"

von Stephan Timm

VSA-Lehrgang "Erste Schritte im Ligabereich"

Der Lehrgang für Nachwuchsschiedsrichter „Erste Schritte im Liga Bereich“ fand auch dieses Jahr wieder statt. Am Wochenende des 11. und 12. Novembers steuerten Paul, Federico und ich, die von Sven Ehlert und Martin Pfefferkorn geleitete Veranstaltung an. Pfefferkorn wurde später von Janik Möller abgelöst. Lasse Holst hielt im Verlauf des Tages einen interessanten Vortrag.

Pünktlich waren wir als Trio um 09:45 h am vereinbarten Treffpunkt der Jugendbildungsstätte in Rahlstedt angekommen, als wir die Gruppe von 21 Schiedsrichtern aus dem Hamburger Bereich zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Der älteste Teilnehmer dieses Lehrgangs war 34, der jüngste war 15 (und nannte sich Miles). Ganz zu Anfang, um den Stress des restlichen Nachmittags zu reduzieren, natürlich die Regelarbeit, welche viele Fragen zu kürzlich eingeführten Regeländerungen beinhaltete.

Der Regelarbeit folgend, kam die Beziehung der Zimmer und ein Fitnessprogramm in der Turnhalle der Anlage. Hier wurden wir nicht nur vom ambitionierten Coach Martin körperlich an unsere Grenzen gebracht, sondern es wurden auch auf ausgeklügelte Wege Hirn-Tricks und Koordinationstraining an den Tag gelegt, nachdem die Lehrgangsteilnehmer sich gegenseitig mit Hilfe komplexer Denk- und Namensspiele kennenlernten. Nach anderthalb Stunden Sport und Denksport hatten wir uns unser Mittagessen redlich verdient.

Die teilnehmenden Schiedsrichter wurden dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde über Körpersprache und dem Zeigen von Persönlichen Strafen/Karten belehrt. Die andere Gruppe besprach, welche Absprachen zwischen Schiedsrichter und Assistenten getroffen werden können, welche nicht im Regelbuch zu finden sind und auch der Öffentlichkeit verborgen sind. Diese Absprachen können Spielleitungen vereinfachen und die Kommunikation zwischen SR und SRA stärken.

Weiter ging es im Lehrgangsraum mit einer vom DFB zusammengestellten Sammlung an kniffligen Videoszenen aus Deutschlands höchster Spielklasse bei denen es nach einem harten Einsteigen entweder gelb oder rot gab. Wir sahen die Szene exakt einmal, schlossen die Augen, hielten eine Karte hoch und sahen uns dann um was der Rest des Raumes so hochhielt. Dieses Quizzen brache allen viel Spaß und Diskussionsstoff.

Sobald alle Videos angeschaut und aufgelöst worden waren, hielt Referent und Jugend-Bundesliga Schiedsrichter Lasse Holst einen Vortrag darüber, wie wir soweit kommen können und wie er mit Rückschlägen umgegangen ist. Er gab hilfreiche Tipps und freute sich über viele engagierte Schiedsrichter, die Spaß an ihrer Tätigkeit haben und die er eines Tages vielleicht im VSA wiedersieht.

Nach dem Abendessen in der Kantine trafen wir uns etwa ein Stündchen später in der Turnhalle. Hier spielten dann drei Siebener-Teams nacheinander jeweils 15 Minuten gegeneinander. Hier hatten quirlige Dribbler und stahlharte Verteidiger die Chance einfach mal fußballerisch zu zeigen was sie draufhaben. Natürlich gab es auch Holzfüße, schließlich ist dies ja ein Schiedsrichterlehrgang gewesen. Zum Ausklang des Tages saßen die meisten noch eine Weile in der Kantine und quatschten und tauschten sich aus. Bettruhe war dann um etwa Mitternacht.

Am folgenden Tag standen wir gemütlich um halb acht auf, um neun Uhr gab es Frühstück und eine halbe Stunde später trafen wir uns wieder im Lehrgangsraum. Neben Sven hatte sich jetzt Janik Möller als Referent gefunden und trug ein interessantes Thema über Laufwege und Stellungsspiel vor. Später durften wir noch einmal Videoschiedsrichter spielen und eine Analyse, beziehungsweise einen Konformitätstest, zu Videoszenen durchführen.

Und dann war auch schon Schluss. Ein lehrreiches Wochenende ging für 21 ambitionierte Schiedsrichter zu Ende, das Feedback war größtenteils positiv. In diesem Lehrgang ging es größtenteils um Grauzonen welche nicht im Regelbuch geklärt sind und wie damit umzugehen ist. Ich denke und hoffe jeder ist nach diesem Nachwuchslehrgang ein besserer Spielleiter geworden.

Ein Bericht von Miles Tardieu, Niendorfer TSV

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