DFB Schiedsrichter Patrick Ittrich zu Gast im BSA Alster
von Stephan Timm
Am 04.11.2014 begrüßten wir im Rahmen des Lehrabends den DFB Schiedsrichter Patrick Ittrich vom MSV Hamburg als Referenten.
Mit seiner Erfahrung aus den Bundesligen konnte er uns spannende Einblicke in die Themenschwerpunkte Abseits, DFBnet für Bundesliga-Schiedsrichter und Videoszenen aus der Bundesliga geben.
Vor knapp 40 Zuhörern konnte Patrick bei einem Video-Test das geschulte Auge der anwesenden Schiedsrichter testen. Auf der großen Leinwand wurden 20 Abseits-Szenen nacheinander bewertet und danach in der Zeitlupe aufgelöst. Keiner hatte dabei alle Szenen richtig beurteilt und in der Zeitlupe und im Standbild waren doch überraschende Auflösungen dabei. Wie kann man dann in der Bundesliga ohne jedes Hilfsmittel so eine hohe Trefferquote haben, was richtige Entscheidungen angeht? „Das ist viel Erfahrung, Übung und hohe Konzentration zu jeder Phase des Spiels“ so Patrick dazu. „Man muss immer den ballführenden Spieler und die Abseitslinie im Auge behalten“. Da die Tore nun mal die Entscheidung im Fußball bedeuten, ist die Aufgabe der Assistenten bekanntermaßen sehr wichtig.
Sehr interessante Einblicke konnte Patrick auch mittels des DFBnet geben. Er zeigte wie das Beobachtungs- und Coaching-System hier abgebildet wird. Alle seine Beobachtungen sind mit Videoszenen angereichert, die Schlüsselszenen der Spielleitungen zeigen. Sein Coach schreibt regelmäßig Entwicklungsberichte, die ebenfalls hier zu finden sind. Auch ein Psychologe steht ihm vom DFB zur Verfügung, um an seiner Außenwirkung auf dem Platz zu arbeiten, aber auch in schwierigen Situationen ein Ansprechpartner zu sein. Immerhin sind während eines Spiels sehr viele Kameras auch auf den Schiedsrichter gerichtet und da muß man auf jede Geste genau aufpassen. Im Profi-Fußball bleibt nichts unbeobachtet.
Zum Abschluß zeigte er noch die wöchentlich von der DFB Schiedsrichterkommission für die Bundesliga-Schiedsrichter in ein Videoportal eingestellten Szenen, die von besonderer Bedeutung waren. Richtige und auch falsche Entscheidungen sollen hier für ähnlich gelagerte Situationen ein Beispiel sein.
Die wichtigste Erkenntnis, von der Bundesliga bis zur untersten Klasse: „Am Ende muß immer eine richtige Entscheidung stehen“, so Patrick. Was sich so einfach anhört ist auch viel Talent und harte Arbeit an seinen eigenen Lernfeldern. Das beherzigt Patrick bis heute: „Man muß seine eigene Leistung immer kritisch hinterfragen. Hätte ich z.B. die rote Karte auch verhindern können?“ Wenn man bereit ist als junger Schiedsrichter sich immer weiter zu verbessern, dann kann man einiges erreichen. Es gibt zwar keine Garantie in den Profi-Fußball zu gelangen, aber auch in den Verbandsklassen kann man mit diesem Hobby viel für sich und seine Persönlichkeit und Entwicklung tun.
Nach zwei kurzweiligen und interessanten Stunden ging der Abend zu Ende. „Bleibt immer mit Spaß dabei und versucht Euch zu verbessern, dabei wünsche ich Euch viel Erfolg“, sagte Patrick zum Abschluß. Dem ist nichts hinzuzufügen und wir danken ganz herzlich für diese interessanten Einblicke in den Profi-Fußball.